Rezensionen zu: TT Bauteilesatz Dumble Bluesmaster HRM50 - Howlin' Amps

    Bewertung
    5 von 5 Sternen!
    Verfasser:
    Datum:
    Montag, 4. August 2025
    Rezension:
    Leider wirklich sehr geil, sehr sehr geil ! oder eben amtlich

    Der Bau des ODS Blues Master stellt schon eine hohe Anforderungen an das handwerkliches Geschick und setzt ein solides Verständnis der Schaltung voraus. Es ist kein wirklich einfaches Unterfangen, doch die Mühe hat sich in jeder Hinsicht gelohnt: Am Ende steht ein großartiger Verstärker, der klanglich voll und ganz überzeugt – warm, dynamisch und „leider sehr sehr geil“.
    Da ich selbst nie einen originalen Dumble gespielt habe und mir auch nicht anmaße, über das Spielniveau eines Larry Carlton zu verfügen, erspare ich mir direkte Klangvergleiche. Dennoch lässt sich sagen: Dieser Amp ist ein echtes Highlight. Doch der Reihe nach …

    Tone Stack:
    Potentiometer für Bass, Mitten, Höhen, Presence und Ratio, dazu die drei Ton-Schalter und der PAB-Fußschalter. Das Klangangebot ist wirklich excellent oder einfach amtlich! Ganz gleich, wie man die Regler einstellt: Es gibt keinen matschigen oder undifferenzierten Sound. Die Saitentrennung bleibt stets sauber, selbst bei komplexeren Akkorden. Single Coils klingen brillant und klar, ohne harsch zu werden, während Humbucker mit spürbarem Druck und Fülle aufwarten.
    Im Vergleich zu meinen anderen Amps (mal gehabt oder auch immer noch da) – darunter diverse Fender-Modelle, ein Tone King Sky King und ein Marshall Bluesbreaker – sticht der ODS Blues Master heraus oder schiebt einen amtlich Sound aus dem Speaker. (Alnico von Celestion)

    NOR-Kanal & Overdrive:
    Der NOR-Kanal liefert einen wunderbaren cleanen Sound – glasklar, nie steril oder kratzig. Je nach Spielweise und Pickup reicht das Spektrum von sehr clean bis hin zu leicht angezerrt – ideal für bluesige und jazzige Töne mit Charakter, Charme und Tiefe.
    Schaltet man den Overdrive hinzu, geht förmlich die Sonne auf: Nun arbeiten vier Verstärkerstufen in Reihe, wobei an drei Stellen gezielt Einfluss auf Verzerrung und Kompression genommen wird. Das Ergebnis ist ein äußerst nuancierter, komplexer Overdrive, der nie plump oder zugeschmiert klingt.
    Besonders erwähnenswert: Auf der internen Overdrive-Platine lassen sich per Trimmpotis für Höhen, Mitten und Bässe gezielte Voreinstellungen treffen. Zusammen mit dem Ratio-Poti, das den Charakter des Overdrive maßgeblich beeinflusst, ergibt sich ein beinahe unerschöpfliches Feld an klanglichen Möglichkeiten – von singend-weich bis kräftig-bissig ist alles abrufbar.

    FET-Eingang:
    Der FET-Eingang schaltet einen MOSFET-Transistor vor den NOR-Kanal und bringt damit einen zusätzlichen Overdrive-Charakter ins Spiel. Dieser unterscheidet sich deutlich vom NOR-Kanal und verleiht dem Signal einen ganz eigenen, „dumbligen“ Ton – harmonisch reich, leicht komprimiert und mit dem typischen, fokussierten Punch. In Kombination mit den übrigen Klangregelungen ergeben sich quasi unendliche Variationen.

    Dynamik & Spielgefühl:
    Ich spiele den Verstärker über eine OX Load Box, um die Endstufe gezielt in einen sinnvollen Arbeitspunkt bringen zu können. Der ODS Blues Master hat einen großen Headroom und eine dynamische Ansprache. Der Verstärker reagiert sensibel auf Spielweise, Anschlag-Dynamik, Lautstärke-Potis an der Gitarre – Pedale mag er auch (JHS Morning Glory, MXR Distortion+, RC-Booster) -genauso wie man es sich von einem Geilofanten-GlücklichMach-Amp wünscht. Kurz gesagt: Ich laufe momentan mit einem Dauergrinsen durch die Welt.

    Der ODS Blues Master ist kein einfacher Bausatz – aber wer sich die Mühe macht, wird mit einem außergewöhnlichen Verstärker belohnt.
    Artikel:
    TT Bauteilesatz Dumble Bluesmaster HRM50 - Howlin' Amps